"Statt
den vermeintlich großen Fragen spürt Sielaff den Bewegungen und zwischenmenschlichen
Regungen nach. Im präzise beschriebenen Detail zeigt sich schlagartig Weltzusammenhang.
Über Kannibalismus, Hurenkälte und eine aus den Fugen geratene Kriegsmechanik
schreibt derzeit keiner so unprätentiös wie Sielaff. Er ist der Chronist,
der die unscharfen, glanzlosen Bilder der Straße zu einem neuartigen subtilen
Sprachsystem ordnet. In dem, was einfach geschieht, kehrt er - mit Novalis -
den inneren "Geheimniszustand" nach außen. Das macht ihm so
leicht keiner nach."
Georg Winckler, Die Welt.
"Stets ist diesen Gedichten das Element der Selbstreflexion beigemischt. Aber auch wenn es `Gedicht´ heißt, verliert sich keines im Sprachskrupel. Lieber nutzt es die Selbstbefragung als spanische Wand, hinter der die Liebe zu ihrem Recht (und zur Sprache) kommt. Sielaffs maskierte Liebesgedichte wie "Krieg" oder "Schöpfungsmythos" sind eine kunstvoll-störrische Antwort auf die Allgegenwart lakonisch-neusachlicher Ratschläge wie: `Du mußt die Gefühle streichen.´"
Lothar
Müller, Süddeutsche Zeitung.
"Eine sanfte, nicht zornige Stimme, die in Andeutungen, in Schnappschüssen, in Ausschnitten das Leben vor unsere Augen legt, uns leicht, aber eindringlich sagt, wie wichtig der Augenblick ist, und so unser Herz unter Spannung setzt."
Joachim Sartorius
"Wer indes
die Ansprüche der Kunst beharrlich erfüllen will, dem bleibt nur der
Weg des legendären chinesischen Malers, der auf dem Pfad seines letzten
Bildes davonläuft...
Das Verschwinden im Bild könnte ein Thema für die Gedichte Volker
Sielaffs sein. Das lyrische Ich, das in seinen Gedichten behutsam die Koordinaten
seiner Lebenswelt erforscht, ist kein gefestigtes, seiner selbst gewisses, prahlerisches
Ich. Es ist ein fragiles, skeptisches, nach der Verlässlichkeit und Zuverlässigkeit
der eigenen Wahrnehmungen forschendes Subjekt, das sehr genau seinen eigenen
Standort überprüft und auch die Möglichkeiten des Verschwindens
kennt.
Wenn Sielaff auf den Spuren des Romantikers Novalis nach dem `Geheimniszustand´
sucht, dann zieht er sich nicht in die geschützten Reservate irgendeiner
poetischen Innenwelt zurück, sondern bewegt sich in den offenen, unbefestigten
Grenzbereichen von `Innen und Außen´."
Michael Braun
"Es macht wirklich keinen geringen Spaß, den selbstbewußten und unbestreitbar hochtalentierten Dresdner Schriftsteller zu erleben. Die Gesten, die Mimik, die Intonation sind untrennbar mit seinen Texten verbunden."
Sabine Michaelis.
"Diese Gedichte fühlen, schmecken, riechen und klingen verblüffend einmalig!"
Silvia
Schulz, Märkische Oderzeitung.
"Volker Sielaff webt in seiner Lyrik die sinnlich wahrnehmbare Welt so fein und klar, daß die Transzendenz hindurchscheint."
Henning Ziebritzki
"Äußerst gelungene, feinsinnige und sprachlich brillante Gedichte"
Undine Materni, Sächsische Zeitung.
"In einer präzisen Sprache konturiert Volker Sielaff Momente aus dem Alltag so, dass sie im Stillstehen zu leuchten scheinen."
Tomas Gärtner, Dresdner Neueste Nachrichten.
"Es läßt sich übergreifend sagen, daß der besseren zeitgenössischen Lyrik eine Unbefangenheit zu bescheinigen ist, von der man lange nicht glaubte, es könnte sie noch geben. Mir scheint, diese Autoren agieren nicht mit Tabus, aber das lyrelnde Jammern, Klagen und Fisteln ist ihnen erstmal fremd. Viele von ihnen verfügen offenbar über einen angenehm irrationalen Glauben an die Sinnhaftigkeit ihres Treibens, jedoch ohne angesichts ihrer "Erwerbslosigkeiten" ins Grübeln zu geraten. Es gibt eine Unverzagtheit etwa bei Sielaff, Wagner, Urweider oder Arne Rautenberg, die sich auch publizistisch bemerkbar macht und die sich für das Andere, das Fremde begeistert. Das hat selten was regionales und verrät Metropolen im Kopf."
Hauke Hückstädt, Frankfurter Rundschau
"Ein präziser Beobachter, der ohne inflationäre Metaphern auskommt."
die tageszeitung